Einleitung
Mit Hilfe des Programmes Sozialpakt können Sie mit
Gleichgesinnten
eine Risikogemeinschaft gründen und verwalten, die im
Schadensfall
finanzielle Unterstützung bietet. Es gibt Risiken in den
Krankenversicherungen, die zusätzlich abgesichert werden
müssen. Es gibt Menschen ohne Krankenversicherung und es gibt
Menschen, die in Versicherungen zwangsversichert sind, die nur einen
unzureichenden Leistungsumfang haben. Für diese Probleme gibt es
jetzt
eine Lösung.
Das Programm Sozialpakt kann aber auch außerhalb des
Bereiches
der Krankenversicherung eingesetzt werden, wo es um die Abfederung von
Risiken geht. Man kann es als Sportversicherung einsetzen und man kann
es für die Krankheitsversicherung von Tieren einsetzen.
Inhaltsverzeichnis
Funktion
Das Programm verwaltet eine Kasse, in die die Teilhaber des Paktes
monatlich einen festen Betrag einzahlen. Wer eine Ausgabe hat, zu deren
Absicherung der Pakt gegründet wurde, der erhält aus
der
Kasse einen Anteil an dieser Ausgabe. Die Kassenlage bestimmt die
Höhe dieses Anteils. Die Kasse berechnet im Laufe der Zeit einen
Sozialanteil, mit dessen Hilfe die Rechnungen der Teilhaber in
Eigenanteil und Sozialanteil aufgespalten werden. Bei guter Kassenlage
liegt der Sozialanteil hoch. Liegt der Sozialanteil bei 90% so bedeutet
das, daß der Teilhaber 90% einer Arztrechnung vom Sozialpakt
bezahlt bekommt und 10% selbst zu tragen hat. Der Eigenanteil
trägt zur Sparsamkeit der Teilhaber bei. Für die Berechnung
des Sozialanteils sorgt ein Regler im Kassenprogramm. Der Sozialanteil
startet bei 50% und wird sich erhöhen, wenn der Beitrag der
Teilhaber die Ausgaben im Mittel übersteigt. Sind die Ausgaben
höher als die Einnahmen, dann wird der Sozialanteil sinken. Der
Regler ist so ausgelegt, daß auch in diesem ungünstigen Fall
ein Ansteigen der Kassensumme erreicht wird. Der Sozialanteil ist dann
aber sehr niedrig, was zu sparsameren Ausgaben der Teilhaber
führt. Es wird sich also ein Gleichgewicht von Einnahmen und
Ausgaben einstellen. Ziel des Sozialpaktes ist es, ohne
Leistungskatalog auszukommen und eine Alternative zu staatlicher und
privater Krankenversicherung zu bieten.
Inhaltsverzeichnis
Überforderung
der Kasse
Bei kleinen Gemeinschaften kann es, wenn noch nicht genug Grundkapital
angesammelt worden ist, zu einer Überforderung der Kasse kommen.
Dann sind die auszuzahlenden Beträge bei aktuellem Sozialanteil
größer als der Kassenbestand. In diesem Falle müssen
alle berechneten Auszahlungen mit dem realisierbaren Sozialanteil neu
berechnet werden. Nach der Auszahlung dieser Beträge ist die Kasse
auf Null.
Inhaltsverzeichnis
Der Grundbetrag
Um eine Überforderung der Kasse zu vermeiden und eine Reserve
anzusparen gibt es einen einstellbaren Grundbetrag. Dieser Grundbetrag
soll durch demokratische Abstimmungen der Teilhaber an die
Erfordernisse angepaßt werden. Mit dem Grundbetrag wird die
Kassensumme vorgegeben, auf die der Kassenalgorithmus zu regeln
versucht. Wenn pro Teilhaber 5000Einheiten Grundbetrag eingestellt
sind, dann versucht die Kasse bei 30Teilhabern auf 150.000Einheiten
Kassensumme zu regeln.
Inhaltsverzeichnis
Programmbedienung
Seite
Teilhaber
Der Teilhabername im linken Feld sollte aus Nachname und Vorname
bestehen. Es können noch weitere Vornamen angegeben werden.
Sonder- und Leerzeichen werden automatisch entfernt. Bei nicht
eindeutiger Kennzeichnung des Teilhabers wird ein Zähler
angehängt.
'Weber, Carl Maria' wird in 'Weber_Carl_Maria' gewandelt.
Tragen Sie die Werte hinter den Schlüsselworten vor dem
Semikolon ein.
Sie können eigene Schlüssel hinzufügen:
NEUERSCHLÜSSEL=;
Die Daten müssen dann ebenfalls zwischen dem Gleichheitszeichen
und dem Semikolon stehen.
Beispiel: Sie benötigen den Schlüssel 'Bemerkung'. Schreiben Sie an einen Zeilenanfang:
Bemerkung=dies ist eine Bemerkung zu dem Teilhaber;
Der neue Eintrag wird mit den anderen Einträgen im Abschnitt Adresse in der Teilhaberdatei gespeichert.
Inhaltsverzeichnis
Seite
Einzahlungen
Auf dieser Seite werden die Beitragszahlungen der Teilhaber gebucht.
Zur Zeit ist nur ein fest vorgegebener Beitrag möglich.
Inhaltsverzeichnis
Seite
Rechnungen
Auf dieser Seite werden Rechnungen des Teilhabers, für die vom
Pakt eine Zuzahlung erfolgen kann, gebucht. Erfaßt wird der
Bruttobetrag und die Daten des Empfängers der Zahlung. Damit ein
Toleranzbereich zwischen der Buchung von Einzahlungen und Auszahlungen
entsteht werden die Rechnungen im Monat nach den Einzahlungen gebucht
und ausgezahlt. Für die Auszahlung ist also die Kassensumme und
der Sozialanteil des Vormonats ausschlaggebend. Desahlb können im
ersten Monat keine Rechnungen gebucht werden. Die Leistungen der Kasse
beginnen mit dem zweiten Monat. Ausgezahlt wird am Ende des Monats,
wenn alle Rechnungen des Monats gebucht sind, weil der
Sozialanteil durch Überforderung der Kasse
sinken kann. Bei hohem Kassenbestand kann mit dieser Methode auch
während des Monats ausgezahlt werden, was bei momentanem Programmstand nicht freigegeben ist.
Inhaltsverzeichnis
Seite
Auszahlungen
Auf dieser Seite werden aus den gebuchten Rechnungen die Auszahlungen
berechnet. Für die Auszahlungen wird der Sozialanteil des
Vormonats zugrundegelegt. Da es bei sehr kleinen Gemeinschaften zu
einem Kassencrash
kommen kann, kann der
realisierbare Sozialanteil niedriger liegen. Dann erfolgt eine
Berechnung des Sozialanteils mit dem Ziel, den Kassenbestand
aufzuteilen.
Inhaltsverzeichnis
Seite
Monatsabschluß
Inhaltsverzeichnis
Seite
Austritt
Bei einem Austritt wird dem Teilhaber sein Anteil an der Kasse
ausgezahlt und seine Teilhaberdatei wird von 'T_Teilhabername.soz' in
'X_Teilhabername.soz' umbenannt.
Inhaltsverzeichnis
Seite
Neu / Auto
neuer Pakt
Auf dieser Seite kann ein neuer Sozialpakt angelegt werden. Dazu wird die Datei 'A_Sozialpakt.soz' angelegt.
Autobuchen
Mit dieser Funktion kann man eine Datei '*.aut'
automatisch buchen.
Diese Funktion dient der Simulation des Kassenverhaltens, der Prognose
und der Rekonstruktion der Kassendaten bei Problemen. Die beim Buchen
entstehende Datei '*.buc' kann ebenso wie eine '*.aut'
Datei automatisch eingebucht werden. Mit dieser Methode
genügt
eine Sicherung der Buchungslogs '*.buc' als Backup, da eine
Programmversion mit allen Buchungslogs einen eindeutigen
Kassenstand liefert.
Da das Programm sehr schnell auf viele Dateien zugreift kann es zu
Konflikten mit stetig arbeitenden Backupprogrammen wie DataKeeper
kommen. Diese sollten für das Arbeitsverzeichnis abgeschaltet
werden, denn eine stetige Sicherung ist nicht notwendig. Alle Dateien
können aus den Buchungsdateien rekonstruiert werden.
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demokratisch einstellbare Parameter
Die demokratisch einstellbaren Parameter werden in jedem
Monatsabschluß mitgezogen, damit die Historie in der Hauptdatei
verfolgbar bleibt.
Inhaltsverzeichnis
Beitrag
Der Beitrag sollte dem mittleren Bedarf an medizinischen Leistungen
eines Teilhabers entsprechen. Durch den Eigenanteil, der für jede
Rechnung zu zahlen ist, wird die Kassensumme steigen, auch wenn
Beiträge und Rechnungen im Gleichgewicht sind. Diese Eigenanteile
dämpfen außerdem die Ausgabefreude der Teilhaber und sorgen
so für eine effektive Verwendung der zur Verfügung stehenden
Mittel. Der Regler koppelt den Ausgabendruck, der auf den Pakt wirkt,
über den Sozialanteil auf die Teilhaber zurück. Es stellt
sich somit ein Gleichgewicht ein, bei dem die Kassensumme noch steigt.
Sollte das nicht mehr der Fall sein, so ist der Beitrag wesentlich zu
niedrig und muß per Abstimmung der Teilhaber angepaßt
werden.
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Grundsicherungsbetrag
Da der erste Regler den Kassenbetrag bei schlechter Kassenlage
ständig ansteigen läßt übernimmt ein zweiter
Regler bei guter Kassenlage die Regelung. Der Pakt versucht dann, einen
Grundsicherungsbetrag zu halten. Dieser Betrag wird benötigt, um
Risiken abzufangen. Er kann bei großen Gemeinschaften kleiner
sein als bei kleinen Gemeinschaften. Seine Höhe sollte sich nach
der Höhe einer außergewöhnlichen zu erwartenden
Belastung richten. Die Beiträge für drei bis fünf Jahre
könnten ein Richtwert sein.
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Anwaltshonorare
Der Anwalt erhält für jede Beitragsbuchung und jede Rechung
ein pauschales Honorar. Da er stichprobenartig Ausgaben auf
Vertragstreue prüfen soll, muß das Honorar für die
Rechnungen höher sein. Die Teilhaber sollen per Abstimmung
dafür sorgen, daß sich die Honorare in einem praktikablen
Bereich befinden.
Inhaltsverzeichnis
untere Grenze für die virtuelle Summe
Die Berechnung der Kapitalanteile erfolgt über eine virtuelle
Summe, die von dem Kapitalanteil des Vormonats bestimmt wird. Hat jetzt
ein Teilhaber eine besonders große Ausgabe, so sinkt diese Summe
weit unter Null. Das bedeutet, daß er lange Zeit bräuchte,
um wieder Kapital anzusammeln. Würde er in einen anderen Pakt
wechseln, so würden seine Beiträge sofort wieder Kapital
bilden. Da es der Sinn des Paktes ist, solche Ereignisse abzufangen,
wird eine untere Grenze eingeführt, unter die die virtuelle Summe
nicht sinkt. Liegt diese beispielsweise bei 10Beiträgen, so wird
ein Teilhaber spätestens 10Monate nach einem Unfall oder einer
Operation wieder Kapital ansammeln. Der Aufwand, den Pakt zu wechseln,
muß größer als dieser Betrag sein.
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Dämpfung
Der Reglerausgang wird nicht direkt auf den Sozialanteil geschaltet.
Eine gleitende Mittelwertbildung sorgt für eine Dämpfung.
Dieser Einfluß wird in der Version A, die der Demonstration
dient, behandelt. 85% Altwert und 15% Neuwert wurden als praktikabel
ermittelt. Ein zu schnelles und somit unruhiges Regelverhalten
würde zu starken Änderungen des Sozialanteils führen.
Für die Version B habe ich diesen Wert auf 0.65 geändert.
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maximaler Sozialanteil
Da ein hoher Sozialanteil die Ausgabefreudigkeit fördert gibt es
die Möglichkeit, daß die Teilhaber dem Reglerausgang eine
Obergrenze setzen. Setzt man diese Obergrenze beispielsweise auf 92% so
wird der Eigenanteil nie unter 8% sinken. Da im Regler weiterhin mit
Werten über dieser Grenze gerechnet wird, wird bei guter
Kassenlage immer ein Sozialanteil von 92% ausgezahlt. Der Pakt ist dann
stabil und jedem ist klar, daß er nur 8% seiner Rechnungen selbst
tragen muß. Ein über lange Zeit konstant laufender Pakt
sollte das Ziel aller Teilhaber sein. Der maximale Sozialanteil bietet
eine Grenze, an der man eine stabile Ausgabe erreicht. Liegt die Grenze
zu niedrig, wird die Kassensumme über den Grundsicherungsbetrag
ansteigen, da der Regler durch die Begrenzug beeinträchtigt ist.
Da aber bei sehr hohem Sozialanteil die Hemmschwelle für
unnötige Ausgaben klein ist, sollte man diese Begrenzung einsetzen
und beachten, daß damit die Begrenzung des Grundbetrages
geschwächt wird. Da es eine wesentliche Zielstellung ist, ohne
Leistungskatalog auszukommen, muß eine Begrenzung erfolgen. Je
niedriger die Grenze ist, desto offener kann der Leistungskatalog sein.
Der Parameter 'maximaler Sozialanteil' ist momentan abgeschaltet. Seine
Funktion wird durch die Korrekturfunktion des Käuferverhaltens
übernommen. Später wird dieser Parameter auf diese Funktion
wirken, so daß er wieder wirksam ist. Diese Funktion wird dann
bei einem internen Sozialanteil von 1 extern diesen maximalen Sozialanteil ausgeben.
Inhaltsverzeichnis
Carsten Thumulla, Roßlau, den 16. November 2006