"Intelligenzlerkinder werden nicht gefördert"
Wie vergangene Zeiten wiederkommen
Kürzlich fuhr ein Kind einer Bekannten nach Magdeburg zur Mathematikolympiade. Das erinnerte mich daran, wie mir damals mitgespielt wurde. Ich hatte alle vier Aufgaben richtig und der Lösungsweg war angegeben. Trotzdem bekam ich nur die halbe Punktzahl. Diesen offensichtlichen Betrug reklamierte meine Mutter in der Schule. Die Antwort war einfach und erhellend: "Intelligenzlerkinder werden nicht gefördert"(bedeutet, Arbeiterkinder sind zu fördern, zu bevorzugen)
Seit der Schulzeit denke ich darüber nach, was wohl im Hintergrund, hinter der Bühne, vor sich geht. Denn dafür, daß nicht alles mit rechten Dingen zugeht, gab es einige Anzeichen.
Ein weiterer krasser Fall ereignete sich in der Lehre. Eines Tages eröffnete der Lehrmeister, daß wir jetzt und sofort eine Arbeit über das Sintern zu schreiben hätten. Sofort gab es Proteste. Keiner wußte, was das ist. Es wurde nie behandelt. Es mag sein, daß der Lehrer die Klassen verwechselt hatte, eine bessere Erklärung habe ich nicht. Jedenfalls wurde die Arbeit geschrieben. Ich war der einzige, der wußte, was Sintern ist, denn ich hatte mich immer schon für alles mögliche interessiert und ich wußte, wie zum Beispiel Magnete und spezielle Werkstücke hergestellt wurden. Das Ergebnis hätte also zu einer Eins und dem Rest Fünfen ausfallen müssen. Neben mir saß der Klassenprimus und er bat mich abschreiben zu dürfen. Es war mir zwar nicht recht, aber ich sagte, ich diktiere das, damit es nicht auffällt. Das Ergebnis war dann, Klassenprimus eine Eins, ich eine Drei und der Rest Vieren und Fünfen. Woher die Vieren wohl kamen? Die Fünf war damals die "Bestnote", nicht die Sechs, die gab es nicht. Der Kommentar eines weiteren Lehrlings war: "Na war doch klar". Der Primus wollte das nicht gelten lassen, nahm die beiden Arbeiten und stiefelte nach vorn zum Ausbilder und reklamierte. "Naja, stimmt schon, aber Ihre Formulierung gefällt mir besser". Das war es, geändert wurde nichts. So läuft das. Gegen viele solcher Schiebungen hat man keine Chance.
Ich war faul und meist mit den Gedanken woanders. Insgesamt wird die Benotung schon so ungefähr gestimmt haben. Aber eine Note rauf oder eine Note runter sind schnell geschehen und kein Protest zeigt dann Wirkung.
Ich dachte immer, naja, Schule, Lehre... Das Studium war recht angenehm und klaren Betrug sah ich nicht. Was aber heutzutage in den Hochschulen los sein muß – gewaltig! Wer es sich antun möchte sollte mal in Danisch.de lesen.
Daß viele Menschen akademische Grade bekommen, denen sogar die Grundlagen wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens fehlen, ist mir in unzähligen Diskussionen in den letzten Jahren klargeworden.
Carsten
23. März 2019
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