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Der Ölbaum - Lieferant wertvoller Güter

In dem Wort Olive offenbart sich, was darin steckt. Öl.

Der Olivenbaum, olea europaea, heißt in der Bibel Ölbaum, seine Zweige Ölbaumzweige. Lateinisch heißt die Olive oliva, griechisch elaia. Daraus leiten sich Namen ab - Oliver, Olivia. Oliv als Farbbezeichnung kennzeichnet die charakteristischen gebrochenen Farbtöne von Laub und Früchten.

Der Ölbaum stammt aus dem vorderen Orient, hier fand man auch die ersten Anzeichen, die auf menschlichen Konsum deuten. Daraus lässt sich schließen, dass wilde Oliven schon vor 9000 Jahren in der Ernährung des Menschen eine Rolle spielten. Als Nutzpflanze wird der Olivenbaum schon seit 4000 Jahren kultiviert.

Olivenöl ist seit alters her begehrt. Dieses Öl hat einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Und es schmeckt delikat. Unter Kennern gibt es je nach Sorte und Anbaugebiet geschmackliche Unterschiede, die man hierzulande nur ahnt. Deshalb sind die Preisspannen wie beim Wein erheblich.

Wenn in alten Schriften vom Brauch des Salbens mit Öl die Rede ist, so ist dies Olivenöl. Das geschah aus Ehrerbietung, denn das Öl jenseits seiner Verwendung als Nahrungsmittel war Luxus.

In der Bibel und in den Dichtungen Homers kommt der Ölbaum vor. Die Taube, die Noah davon unterrichtet, dass das Wasser sich zurückziehe, trägt einen Ölzweig im Schnabel. Aus solchen Zweigen wurden Siegerkränze gemacht. Der Zweig war ein Symbol des Friedens, der Baum ein Sinnbild von Wohlstands.

Aus Olivenholz wurden im Altertum die Stiele von Streitäxten gefertigt. Das Holz eignet sich auch für den Bau von Blasinstrumenten. Es ist langsam gewachsen, deshalb hart, widerstandsfähig und schön gemasert.

Der Olivenbaum bringt unscheinbare Blüten hervor. Die Farbe der Blätter ist silbrigmatt und graugrün. Sie haben eine schlaffördernde und beruhigende, cholesterinspiegelsenkende und zellschützende Wirkung.

Das Klima rund um das Mittelmeer nennt man subtropisch, oberhalb der Tropen. Hier ist der immergrüne Olivenbaum überall zu Hause. Seine Widerstandskraft gegen Austrocknung bezieht er aus einem ausladenden Wurzelstock, der steinige Bodenschichten zu durchdringen vermag.

Die Olivenfrüchte werden vom Baum geschüttelt und in Netzen aufgefangen. Deshalb ist der Boden der Olivenhaine oft ganz mit Netzen bedeckt.

Im Innern der Frucht befindet sich ein Kern. Sie ist in unreifem Zustand grün, in vollreifem schwarz bis violett-braun. Scharfe Bitterstoffe machen sie roh ungenießbar. Durch Wässern werden diese Stoffe ausgeschwemmt. In Salzlake eingelegt oder in Öl aufbewahrt bleiben Oliven haltbar.

Das kalte Pressverfahren zur Ölgewinnung aus den Früchten ist ursprünglich simpel. Die Früchte werden unter ihrem Eigengewicht zusammengedrückt, und der Saft tritt aus. Wasser und Öl scheiden sich von allein.

Olivenbäume können sehr alt werden. Es gibt solche, die schon Jahrtausende gesehen haben. Je stärker sie beschnitten werden, desto besser tragen sie. So erklärt sich ihre knorrige, bizarre Gestalt.

Gunhild Simon
1.07.2008

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