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Drei Thesen zur Entwicklung

These: Der Auswahlmechanismus unterliegt der Auswahl
These: Wir sind ungleich, damit wir uns entwickeln können
These: Mit Varianten wird der Raum abgetastet

Der Mechanismus der Entwicklung wählt aus unterschiedlichen Systemen passende Systeme aus. Wenn eine Anpassung durch diesen Mechanismus erfolgt, dann passiert auch folgendes:
Der Mechanismus, der die geeigneten Varianten zur Auswahl liefert, wird bevorzugt, wird aus allen anderen Mechanismen ausgewählt.

Das bedeutet, daß die Auswahl nicht nur auf das wirkt, was dieser Mechanismus bearbeitet, sondern auch auf den Mechanismus selbst. Die Auswahl der tauglichsten Systeme wirkt allgemein. Diese Welt ist rekursiv. Dieser Algorithmus wirkt grundlegend auf alles, auch auf sich selbst.

Um etwas auszuwählen, das einem vorgegebenen Kriterium entspricht, muß ständiger Nachschub da sein, da das, was dem Kriterium nicht entspricht, verworfen werden soll.
In diesem Nachschub sind also geeignete und ungeeignete Systeme vorhanden.
Betrachtet man verschiedene Mechanismen dieser Art, so werden nur die Mechanismen funktionieren, die voneinander abweichende Systeme als Nachschub bekommen. Eine Entwicklung per Auswahl findet also nur statt, wenn voneinander verschiedene Systeme als Nachschub angeboten werden. Alle Mechanismen, die dies nicht sicherstellen, werden versiegen. Es werden folglich die Systeme und Mechanismen ausgewählt, die die benötigten Varianten liefern.

Folglich unterlegt der Auswahlmechanismus auch einer Auswahl. Der auswählende Mechanismus, 'nur das Taugliche bleibt bestehen' wirkt ebenso auf sich selbst.
Folglich werden alle Systeme, die bestehen bleiben, die benötigten Varianten zu ihrer Erhaltung und, da die Anpassungsfähigkeit Teil des Entwicklungskriteriums ist, zu ihrer Weiterentwicklung liefern.

Die Erzeugung der Varianten wird somit durch den Entwicklungsmechanismus geregelt. Zu wenig Variation bringt kein Ergebnis, zu viel Variation bringt kein Ergebnis. Also werden die Mechanismen bestehen bleiben, die die richtige Variationsbreite erzeugen.
Im Laufe der weiteren Entwicklung werden die Systeme das Rennen machen, die diese Regelung aktiv übernehmen. Die aktive Regelung ist wesentlich schneller und damit qualitativ besser. Systeme mit aktiver Regelung, die passende Varianten erzeugen, bleiben übrig.

Folglich existieren Varianten, um die Entwicklung sicherzustellen.
Folglich sind wir ungleich, damit wir uns entwickeln können.

Wenn ein solcher Algorithmus läuft, dann probiert dieser verschiedene Punkte im Zustandsraum aus. Er bekommt als Ergebnis gut oder nicht gut als Funktion des Zustandsraumes und des Entwicklungskriteriums.

Folglich tastet der Mechanismus der Entwicklung mit diesen Varianten den Zustandsraum ab.


Carsten Thumulla
30.9.2015

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