Duden - Die wunderbare Welt der Namen
Menschen tragen Namen, Menschen vergeben Namen, geben Namen weiter. Namen vermitteln und bergen Assoziationen positiver oder negativer Färbung. Mit Namen verbinden sich Moden, Traditionen und Wünsche an seinen Träger. Lassen Namen nahezu unbewusst seine damit verknüpften Inhalte, die Wünsche der Eltern gar, erfüllen?
Von Duden liegt ein kleiner Band [1] vor, der Aufklärung über diese und viele weitere Fragen verspricht. Nach eigenen Angaben stellt die Dudenredaktion “die ausgefallensten Namen aus aller Welt vor, präsentiert die beliebtesten Kosenamen, beleuchtet die skurrilsten Familiennamen und widmet sich dem Verhältnis von Namen und Aberglauben.” Sie lockt mit dem Angebot, dass sich darin “auch herrlich schmökern” lasse.
Lacht da nicht das Herz? Ein Duden mit Unterhaltungswert. Und die dem Namen Duden verschriebene Gewähr der Rechtschaffenheit und Bildung.
Man erhofft sich Aufklärung über die Entschlüsselung von Namen. Stattdessen erfährt man, dass Namen biblischer, hebräischer, griechischer, lateinischer oder germanischer Herkunft sind und was man mit Namen auszudrücken wünschte. Dazu werden exemplarisch Namen vorgestellt, die dies nachvollziehbar machen.
Um nun aber systematischer den Einzelgliedern eines Namens auf die Spur zu kommen, dafür reicht das Buch nicht aus. Dafür bleibt ja dann immerhin die in diesem Bereich umständliche Suchmaschine, die einem annähernd den Weg weist.
Was einem von den Eltern so auf den Lebensweg gegeben wird!
Ich bin in einer katholischen Gegend aufgewachsen. Da hießen die Mädchen Johanna, Elisabeth, Christa, Renate und Maria Magdalena, die Jungen Josef, Ferdinand, Rainer und Gregor. Besonders schön klingt in meinen Ohren Maria Magdalena. Dabei heißt diese nur so, um sich von Jesu Mutter Maria zu unterscheiden. Sie war in Magdala zu Hause.
Was ich mir von einem Vornamenbuch wünsche, ist eine Aufschlüsselung der Glieder der Namensteile, etwa so:
Dorothea, Theodor, Theodora: griechisch (aus: …) Geschenk Gottes, Gottesgeschenk
Jonathan, Nathanael, Nathan: hebräisch (aus: …) Gabe Gottes, Geschenk Gottes
Gunhild, Gunilla, Gundula, Gunda, Gunna: germanisch, skandinavisch ( aus: gun, Kampf und hildr, Kampf) Kämpferin
Gunnar: germanisch (aus gun, Kampf und heri, Heer) Kämpfer
So jedenfalls hätte man die Chance, unabhängig von Wohlklang und Mode sich an bedeutungsmäßig akzeptablen Namen zu erfreuen.
[1] Duden: Die wunderbare Welt der Namen, Mannheim 2009
Gunhild Simon
18.04.2009
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