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Eine verwirrende und zugleich packende Frage: deren oder derer?

Je mehr man sich mit der Frage deren oder derer? beschäftigt, desto mehr verheddert man sich. Damals - der Beitrag stammt aus dem Jahre 2004 - erschien mir die Unterscheidung glasklar:
www.institut1.de - Derer oder deren? Zum Verwechseln ähnlich - doch wie zu unterscheiden?

Den Grenzfall, der eintritt, wenn es keinen ersichtlichen Bezug gibt, weil der Kontext verschieden auslegbar ist, einmal beseite gelassen: Derer gibt es genug. = Ihrer gibt es genug. Die Ausführung folgt - vorausweisend, kataphorisch. Deren gibt es genug. Die Ausführung ist vorausgegangen - zurückweisend, anaphorisch.

“Seit mich dieses Pronomen bewegt, achte ich auf dessen Verwendung. Seit mich diese Wortart bewegt, achte ich auf deren Gebrauch, auf den Gebrauch ihrer - dieser Wortart - oder den Gebrauch derer - dieser Pronomina.” In diesem Satzkonstrukt erkennt man bereits die Vielzahl der grammatischen Aspekte: genitivisch, possessivisch, relativisch oder demonstrativisch, pluralisch oder singularisch, adjektivisch oder substantivisch?

Selbst gestandene Rhetoriker wissen nicht immer sicher damit umzugehen. Die schlichteste Faustregel lautet: Als Relativpronomen, das einen Bezug zum Vorausgegangenen herstellt, verwendet man deren. Im Hauptsatz, der auf eine genauere Bestimmung hinausweist, verwendet man derer. Das Komma steht entweder vor deren oder nach derer. Die Menge der Herbeistömenden, deren Zahl unaufhörlich wuchs, war unüberschaubar. Die Zahl derer, die unaufhörlich herbeiströmten, wuchs zu einer unüberschaubaren Menge.

Gunhild Simon
22.05.2008

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