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Götterdämmerung

Tag und Nacht trennt eine Übergangszeit, die Dämmerung. Je weiter man sich vom Äquator entferntt, desto länger zieht sich diese Phase zwischen dem Dunkel der Nacht und dem Licht des Tages hin.

Daher spielt das diffuse Licht der Dämmerung, die um die Jahresmitte zur Zeit der “Mitternachtssonne” gar nicht enden will, eine besondere Rolle in der nordischen Mythologie. Naturgeister – Elfen, Gnome, Nixen und Kobolde – treiben da ihr sagenumwobenes Wesen.

Mit der Abenddämmerung schwindet der Tag. Die Abenddämmerung ist das Zeichen, die Arbeit ruhen zu lassen, Signal zur Rückkehr zu Haus und Herd. Die Morgendämmerung aber kündigt den neuen Tag an.

Metaphorisch betrachtet kündet der Morgenglanz des heraufdämmernden Tages vom Licht einer neuen Zeit. Götterdämmerung ist ein literarisches Bild des Umbruchs.

Götterdämmerung – Ragnarök

“Götterdämmerung” ist der Titel einer Wagneroper. Es ist der 4. Teil der Tetralogie “Der Ring des Nibelungen”.

Götterdämmerung ist eine freie Interpretation des altnordischen Wortes Ragnarök. Das Wort setzt sich zusammen aus aus regin, gen. pl. ragna, Gott, und rök, Ursache, “Sinn des Ursprungs”. Ragnarök ist sinngemäß zu übersetzen mit “Schicksal der Götter”. Nach der altnordischen Mythologie wird darin ein Weltuntergangsszenarium beschrieben. Zwischen Riesen und Göttern entbrennt ein Machtkampf, in dessen Strudel die ganze Menschheit hineingerissen wird und untergeht.

Götterdämmerung ist Metapher für die Apokalypse, den Untergang überkommener Mächte. Die alten Mächte überstehen nicht die “Morgendämmerung” des neu heraufziehenden Zeitalters.

Gunhild Simon
Jul 24 2012

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