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Masken und Metamorphosen - die drei Leben der Insekten

Insekten, Kerbtiere, sind die artenreichste Klasse der Gliederfüßer, Arthropoden, aus griechisch arthron, Gelenk und podos, Fuß. Zu den Arthropoden gehören auch Krebstiere, Spinnen, Tausenfüßer, Milben, Zecken und Asseln.

Der Name Insekt ist von lateinisch insectum, das Eingeschnittene, abgeleitet, das seinerseits eine Übersetzung des griechischen éntomon, aus entemnein, einschneiden, ist. Dies ist noch erhalten in dem Begriff Entomologie, Insektenkunde. Alle Bezeichnungen beziehen sich auf das Äußere der Tiere, deren Gemeinsamkeit eine deutliche Einkerbung ihres Körpers zwischen Kopf, Thorax und Hinterleib ist. Weitere Merkmale sind die Facettenaugen und die Anzahl ihrer Beine: Insekten haben ausnahmslos drei Beinpaare.

Zu den Insekten gehören geflügelte Arten wie Schmetterlinge, Motten, Fliegen, Libellen, Käfer, Mücken, Heuschrecken, krabbelnde wie Silberfische, Wanzen, Flöhe, Läuse und Schaben und, als Besonderheit in ihrer Organisation, staatenbildende wie Bienen, Wespen, Hummeln, Hornissen, Ameisen und Termiten, deren Königinnen befruchtete und unbefruchtete Eier legen.

Die Extreme in den Größen bilden der Federflügler, ein winziger Käfer von 0,25 mm Länge, der südamerikanische Riesenbockkäfer mit 20 cm und eine südostasiatische Heuschreckenart mit 30 cm Länge.

Die meisten Insekten machen eine Metamorphose durch. Dabei durchlaufen sie das Stadium vom Ei über das Larven- oder Nymphenstadium - aus lateinisch larva, Maske der Schauspieler, oder griechisch nympha, Mädchen, Braut. Beide Bezeichnungen drücken die Unvollkommenheit und Vorläufigkeit dieses Stadiums aus. Es dient vorwiegend der Nahrungsaufnahme. Darauf folgt das bewegungslose Puppenstadium, in dem sich die Larve umwandelt. Es vollzieht sich im Inneren der Puppenhülle ein spektakulärer Umbauprozess des gesamten Organismus. Das fertige Insekt hat schließlich seine Gestalt komplett gewechselt. Die Punktaugen sind zu Facettenaugen geworden, Fühler, Beine und Flügel haben sich entfaltet. Während der Körper eines Wirbeltieres durch ein Innenskelett stabilisiert wird, ist der des Insekts von einem festen Chitinpanzer umschlossen. Lebensweise und -raum des nunmehr geschlechtsreifen Tieres werden sich von Grund auf ändern.

Metamorphose enthält die griechische Vorsilbe meta-, die im Sinne einer Verwandlung durch Vorsilben wie ver-, um-, über-, nach-, zwischen- ausgedrückt wird, und morphe, Gestalt. Zusammengenommen ergibt sich daraus Gestaltumwandlung.

Ein solcher Wandlungsprozess ist nicht nur Insekten eigen. Am deutlichsten wird diese Umgestaltung vom Jungstadium zum endgültigen, dem adulten, an der Entwicklung eines Frosches vom Laich über das Kaulquappenstadium zum fertigen Lurch. Hier spiegelt der griechische Fachausdruck die unterschiedlichen Lebensstadien wider: Amphibie - griechisch amphibion, aus amphi-, zweifach und bios, Leben - Tier, das im Wasser und an Land leben kann.

Webhinweise:

Wikipedia: Insekten

Gunhild Simon
18.06.2008

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