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Mit dem Buschmesser durchs Treibhaus

Auf der Suche nach dem Treibhauseffekt

Mit diesem Artikel möchte ich dem Leser einen kleinen Überblick über den Treibhausstreit geben. Ich möchte ihn in die Lage versetzen, sich auch ohne den aufwendigen Einstieg in das Thema im Thema orientieren zu können, Aussagen einschätzen zu können und sich einen objektiven Standpunkt zu erarbeiten. Meine Einschätzung, mein Kommentar, die Polemik, die Schimpfe kommen erst im letzten Teil, dann konzentriert.

Als erster machte sich Joseph Fourier 1824 schriftlich Gedanken über die Erwärmung der Erde. Hier ein wiederholter Druck des Artikels 1827 in einer Abhandlung über die Wärmeleitung.

Fourier 1827

Link zu gallica.bnf.fr / Fourier 1827

Er scheint sich nicht auf einen Glashauseffekt zu beziehen. Die Worte 'effet de serre' fand ich darin nicht. Erst später wurde dieser Begriff benutzt und seine Verwendung stieg ab 1985 explosionsartig an.

effet de serre

Treibhauseffekt Glashauseffekt Klimakatastrophe

Greenhouse Effect

Hier die Links:
ngram effet de serre
ngram Treibhauseffekt,Glashauseffekt,Klimakatastrophe
ngram Greenhouse Effect

Im Jahre 1896 versuchte Svante Arrhenius diesen Zusammenhang zu berechnen.
Er bezeichnete die Arrhenius, Svante: Das Schicksal der Planeten. Leipzig, 1911.

Seite 28

Das feucht-warme Treibhaus-Klima, welches wohl in der Vergangenheit häufiger als jetzt auftrat, ist jetzt auf die tropischen Gegenden beschränkt. Speziell sind die zum Kongogebiet gehörigen Teile Afrikas und das Innere Brasiliens am Amazonenstrom durch dieses Klima und ein damit verbundenes fabelhaftes Pflanzenwachstum ausgezeichnet.
Wenn wir diese Feuchtigkeits- und Wolkenverhältnisse stark erhöhen, haben wir ein Klima, wie es vermutlich bei der Ablagerung der fossilen Kohlen herrschte und noch auf der Venus vorwaltet. Ständige Wolkenbedeckung, triefende Nässe auch während der regenlosen Zeit, kein nennenswerter Wechsel der Temperatur zwischen Pol und Äquator, zwischen Sommer und Winter noch zwischen Tag und Nacht (dies eine Folge der dichten schützenden Wolkenhüllen), starke Regengüsse zur Regenzeit, vermutlich von kräftigen Gewittern begleitet. Wegen der großen Feuchtigkeit tritt keine merkliche Tageshitze in den niederen Luftschichten auf; die Luft stagniert, die Abnahme der Temperatur mit der Höhe ist gering.
Wenn wir diese Feuchtigkeits- und Wolkenverhältnisse stark erhöhen, haben wir ein Klima, wie es vermutlich bei der Ablagerung der fossilen Kohlen herrschte und noch auf der Venus vorwaltet. Ständige Wolkenbedeckung, triefende Nässe auch während der regenlosen Zeit, kein nennenswerter Wechsel der Temperatur zwischen Pol und Äquator, zwischen Sommer und Winter noch zwischen Tag und Nacht (dies eine Folge der dichten schützenden Wolkenhüllen), starke Regengüsse zur Regenzeit, vermutlich von kräftigen Gewittern begleitet. Wegen der großen Feuchtigkeit tritt keine merkliche Tageshitze in den niederen Luftschichten auf; die Luft stagniert, die Abnahme der Temperatur mit der Höhe ist gering. Die Sonnenstrahlung trifft die Wolken, die viel höher als unter den uns bekannten Verhältnissen sich ausbreiten. Sie verursachen dadurch enorme Luftströme in den höheren dünneren Luftschichten, wodurch ein starker Ausgleich der Temperaturverhältnisse zwischen verschiedenen Schicht, wo gleichmäßige Temperatur in allen Höhenlagen und auf allen Breitengraden obwaltet, liegt viel höher in der Luft als wir jetzt beobachten. Die starke Wolkenbildung verleiht der Luft eine bedeutende Wärmekapazität, die mit derjenigen der oberen Schichten des jetzigen Weltmeeres vergleichbar wird, starke Wärmeschwankungen verhindert und auf diese Weise ein über dem ganzen Planeten herrschendes maritimes Klima hervorbringt. Nur ist die feuchte Luft wegen ihrer leichten Beweglichkeit viel wirksamer als das Wasser. Natürlicherweise findet doch ein Unterschied, obgleich sehr mäßig, zwischen Äquator und Pol statt. In den mäßiger warmen Gebieten, wo die Vermoderung nicht allzu schnell fortschreitet, findet die hauptsächliche Bildung von Steinkohlen in den Sümpfen statt. Wegen des unveränderlichen Klimas brauchen die Tiere und die Pflanzen keine Anpassungsvorrichtungen für die verschiedenen Jahreszeiten. Kryptogamen und niedere Tiere kommen allein vor und ungefähr dieselben Arten sind über den ganzen Planeten ausgebreitet. Die reichlich vorhandene Nahrung erzeugt Riesenformen.
Auf der Venus ist die Hitze wegen der Nähe der Sonne sehr groß. Die Welt ist da vermutlich nicht so weit vorgeschritten, daß Fossilien gebildet werden, sondern die weichen Reste der niedrigen Organismen vermodern oder, wenn sie in Tonschlamm eingebettet der Wirkung des Sauerstoffs entrückt werden, gehen sie in kleine Kohlenklumpen über, die nachher in graphitartige Massen verwandelt werden, sobald die Gesteine durch schützende Ablagerungen hohem Druck und den Wirkungen der inneren Glut des Planeten ausgesetzt werden. Die Kruste ist noch dünn und gewaltige Naturrevolutionen kommen bei ihrer Zerbröckelung vor. Vielleicht ist in der Nähe der Pole die Welt etwas weiter fortgeschritten, die Kruste etwas dicker und die für Entstehung höherer Formen nötige Stabilität ein klein wenig mehr gesichert. Von da breitet sich die höhere Kultur, wenn wir so sagen dürfen, welcher die Zukunft gehört, allmählich weiter gegen den Äquator aus. Er hoffte auf eine Zunahme der Vegetation durch mehr Kohlendioxyd und mehr Wärme. Wie man sieht, das sind noch sehr einfache Vorstellungen von dem komplexen System Erde. Die Anpassungsfähigkeit der Lebewesen wird als Last und nicht als Leistung begriffen. Auf der Venus herrschen nach jetzigem Stand völlig andere Bedingungen. Ob die Erde als gleichmäßig warmes Treibhaus ein lebenswerter Ort wäre, das setzt er einfach voraus. Daß mehr Nahrung auch mehr Esser nach sich zieht wird vergessen. Dieser Gedanke lebt erst in heutiger Zeit auf, als Gefahr. Und so wird Arrhenius Treibhaus als Ausweg aus der malthusschen Katastrophe zum Schreckensbild der Treibhausgegner.
Wegeners Kontinentalverschiebungstheorie war ihm noch nicht bekannt. Die setzte sich erst zwanzig Jahre später durch. Das Tropische Klima auf Spitzbergen Das Wort Treibhauseffekt kommt in dem Buch ebensowenig wie das Wort Effekt vor. Das Wort Treibhaus wird zweimal erwähnt, oben zitiert.

On the Influence of Carbonic Acid in the Air upon the Temperature of the Ground
Er bezieht sich auf Fourier und dessen Aussage zur Ähnlichkeit von Erdatmosphäre und Glashaus:

Fourier‡ maintained that the atmosphere acts like the glass of a hothouse, because it lets through the light rays of the sun but retains the dark rays from the ground.

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