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Nachtschatten

Nachtschatten ist der Gattungsname einer Gruppe von Pflanzen, deren bekanntester Vertreter die Tomate ist. Auch die Früchte von Nachtschattengewächsen erinnern an Tomaten. In ihrer Größe und Farbe variieren sie zwischen fleischigen dunkelvioletten Auberginen und den kleinen roten Beeren des bittersüßen Nachtschattens. Nachtschatten, mittelhochdeutsch nahtschate, althochdeutsch nahtscato, lässt an die dunkelvioletten Blüten des giftigen Bittersüßen Nachtschattens, Solanum dulcamarum, denken. Ein anderer Gesichtspunkt ist “Nachtschaden” als Erklärungsansatz.

Dies erhellt die im Mittelalter übliche Verwendung als Beruhigungsmittel gegen Albträume, die von einem Alb, einem Dämon, herzurühren schienen und nächtens Schaden anrichteten. Diese Auslegung stützt auch die Übersetzung des lateinischen Gattungsnamens Solanum, abgeleitet von solumen, Trost, Beruhigung. Das romantische Attribut “bittersüß” bezieht sich auf den aromatischen Geschmack der reifen Beeren, deren Gift allerdings tückisch ist [1].

Ein Nachtschatten ist auch die giftige Tollkirsche, Atropos belladonna, eine dunkel glänzende, kirschgroße Beere. Sie sieht so anziehend aus, dass Eltern früher ihre in der Naturspielenden Kinder nicht genug davor warnen konnten. Der Name Atropos leitet sich von einer der drei Moiren, der Schicksalsgöttinnen, ab.

Das Gift der Tollkirsche, Atropin, ist ein narkotisierendes Arzneimittel. Die euphemistische Bezeichnung Belladonna, schöne Dame, bezieht sich auf die pupillenvergrößernde Wirkung.

Nachtschatten, Solaniceae, enthalten giftige Steorid-Alkaloide, Stickstoffverbindungen, die zu Übelkeit, Halluzinationen und Nervenlähmungen führen können.

[1] fsbio-hannover.de: Solanum dulcamara oder der Bittersüße Nachtschatten

[1] digitalefolien.de: Bittersüßer Nachtschatten

Gunhild Simon
3.01.2009

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