Robe und Garderobe – Fremdwörter aus dem feinen Savoir-vivre?
Garderobe ist ein veritables französisches Wort. Man verwendet es für die Kleiderhaken ebenso wie für die Gesamtheit der Kleidung. Es hat genaugenommen eine sehr vertrauenerweckende Bedeutung: Bewahrung, Aufbewahrung, Bewachung der Kleider.
Aber so harmlos, wie es scheint, ist die Sache nicht. Vielmehr
geht es hier, jedenfalls in der Etymologie, um Mord, Totschlag und Raub.
Schaut man sich das letztgenannte Wort genauer an, so kann man eine gewisse Ähnlichkeit mit robe erkennen.
la robe, das heißt auf deutsch das Kleid. Schon in dem
Wort Robe, der Dienstkleidung von Juristen bei Gericht, tritt es weniger
fremd auf, gibt aber seine gar nicht heimelige Herkunft nicht auf den
ersten Blick preis. Es ist nämlich kein ur-französisches Wort, sondern
ein Lehnwort aus dem Deutschen, entstanden in blutigen Zeiten, als
Soldaten zum Lohn des Sieges plünderten, den Besiegten ihre Kleider
raubten. Es ist das deutsche Wort Raub, das sich gleichermaßen in Robe
wie in Garderobe verbirgt.
Gunhild Simon
19. August 2007
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