Subjekt und Prädikat - Substantiv und Verb. Was haben die beiden Wortpaare miteinander zu tun?

Subjekt und Prädikat, Substantiv und Verb sind grammatikalische Fachbegriffe. Sie bezeichnen zwar in einem vorgegebenen Beispielsatz “Der Bauer pflügt.” dieselben Wörter, jedoch auf unterschiedlichen Verständnisebenen.

1. Das Substantiv, “Bauer“, heißt auf Deutsch Hauptwort. Dies ist ein Fachwort der Wortartbestimmung, einem Teilgebiet der Grammatik.
Um Schulkindern diese Funktion besser nahezubringen, nennt man es auch Namenwort, lateinisch Nomen. Dies beschreibt zunächst vordergründig den Namen für ein Ding, einen Gegenstand, ausgewiesen durch den Artikel und die Großschreibung, “der Bauer“.

Dieser Definition “Ding” stehen Abstrakta und Substantivierungen gegenüber, z. B. “Die Anstrengung erschöpft.” oder “Das Pflügen ermüdet.” Sie gehören derselben Kategorie an. Deshalb plädiere ich dafür, zu dem tradierten Fachbegriff Substantiv oder dem deutschen Pendant Hauptwort zurückzukehren.

2. Prädikat ist ein grammatisches Fachwort der Satzlehre, der Syntax. Das Prädikat ist also ein Satzglied. Es ist in der Regel gekennzeichnet durch ein flektiertes, gebeugtes, Verb. Man nennt es finites, “endgültiges” Verb, weil dem Verbstamm die Personalendung folgt. Lautet der Infinitiv pflügen, ergibt sich als finite Form pflüg-t, hier in der 3. Person Singular Präsens.
Dem Prädikat steht als Gegenbegriff zur Kennzeichnung eines vollständigen Satzes das Subjekt gegenüber, das häufig ein Substantiv, Hauptwort, ist, jedoch auch ein Pronomen, Fürwort, sein kann, z.B. der Bauer/er/dieser/jener/wer?

Zusammenfassend lässt sich dies so ausdrücken: Auf der Ebene der Wortarten nennt sich Substantiv, was auf der der Satzlehre das Subjekt “Bauer” ist. Entsprechend ist “pflügen” als Wortart ein Verb, als Satzglied in seiner finiten Form das Prädikat “pflügt“.

Gunhild Simon
4.04.2008

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