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Substantivierungen

Grammatik lässt sich in zwei Felder aufteilen: die Syntax, der Satzbau, also die Struktur, und die Wortarten, also die Bestimmung von Aussage und Funktion des Wortes im Satz. Die großen eindeutigen Gruppen von Wortarten sind übersichtlich: Substantive, Verben, Adjektive. Komplizierter wird es bei den Pronomen -” für ein Nomen”, also “für ein Substantiv” - auf Deutsch heißen sie Fürwörter. Präpositionen - “Voranstellungen” - heißen Verhältniswörter. Konjunktionen, Bindewörter, sind die Bindeglieder, die Satzgefüge verbinden.

Alle, die nicht genauer zu definieren sind, fallen unter den Oberbegriff Partikeln, aus Particula, “Teilchen”. Sie haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind undeklinierbar, also unveränderlich. Sie passen sich nicht in ihrer Endung einem Beziehungswort an. Strenggenommen sind also auch Adverbien, Präpositionen und Konjunktionen zu den Partikeln, den Undeklinierbaren zu rechnen.

Aus beliebigen Wortarten lassen sich Substantive bilden, indem man in einem passenden Zusammenhang einen Artikel hinzustellt und das Wort groß schreibt.

Hier einige Beispiele: ein Kommen und Gehen (Verben), das Gute und das Böse (Adjektive), das Für und Wider, das Auf und Ab, das Abseits (Präpositionen), ohne Wenn und Aber, das Als-Ob (Konjunktionen), Mein und Dein, das Ich und das Es (Pronomen), das Hier und Jetzt, auf Nie und Nimmer (Adverbien), das Ja und Nein, das Hü und Hott (Interjektionen).

Entsprechend lassen sich Adjektive bilden: oben wird zu obig, dort zu dortig, wider zu widrig, mein zu meinig, abseits zu abseitig.

Und diese wiederum werden großgeschrieben ihrerseits zu Substantivierungen: Das Obige, das Dortige, das Widrige, das Meinige, das Abseitige.

Gunhild Simon
29.09.2008

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