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Verben

Hilfsverb oder Vollverb - transitiv oder intransitiv?

Dies sind unterschiedliche Begriffsebenen:

1. Ein Hilfsverb ist ein Verb, das entweder allein keinen Sinn ergibt oder einem weiteren Verb zu einem bestimmten Sinn verhilft. Man unterscheidet dabei zwischen Hilfsverben, die zur Bildung der zusammengesetzten Zeiten und des Passivs benötigt werden - haben, sein, werden - und modalen Hilfsverben - müssen, dürfen, wollen, sollen, können, brauchen - die den Modus, also die Art, der das Tun unterliegt, beschreibt. Daneben können einige Verben Hilfsverbcharakter annehmen - heißen, machen, lassen.

2. Ein Vollverb ist eines, das ohne Objekt steht - gehen, schlafen, kommen - oder stehen kann - essen, trinken, lesen, schreiben.

3. Ein transitives (von lateinisch transire - übergehen) Verb ist eines, das ein Akkusativobjekt (von lateinisch: accusare - anklagen) führen kann und deshalb ein persönliches Passiv bilden kann - jdn. anklagen, etw. nehmen, aber auch etw. essen, trinken, kochen etc. Also sind bestimmte Vollverben intransitiv, nämlich die, die kein Objekt zulassen. (*”er wird gegangen” ist nur als Verballhornung denkbar.)

4. Ein intransitives Verb ist ein solches, das kein Akkusativobjekt verlangt, dagegen etwa ein Dativobjekt (von lateinisch: dare - geben) - helfen, geben, danken, verdanken - oder ein Genitivobjekt (von lateinisch genus - Herkunft) - gedenken, bedürfen. Diese können nur ein unpersönliches Passiv bilden: Dir wird geholfen. (Deshalb ist der berühmte Werbespruch also falsch: *”Da werden Sie geholfen.”) Wer hat, dem wird gegeben (Dativ). Des Gründers wurde gedacht. Dieses Mittels wird nicht bedurft (Genitiv).

Gunhild Simon
19.02.2008

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