Wie Konjunktivformen gebildet werden
Der Konjunktiv I wird gebildet mit Hilfe des Präsens-Stammes, der Konjunktiv II mit Hilfe des Imperfekt-Stammes, der allerdings entsprechend umzulauten ist.
Dagegen sind Umlautungen von /a/ zu /ö/ statt zu /ä/ veraltet.
Da der Konjunktiv II ein höchst schillerndes Dasein führt - einerseits drückt er Unglaubwürdigkeit aus, andererseits ist er vielfach die einzige Ersatzform für den Konjunktiv I - ist die würde-Form manchmal das einzige Mittel, um der Misere zu entgehen.
bringen - er bringt, er bringe - er brachte, er brächte
schwimmen - er schwimmt, er schwimme - er schwamm, er schwämme (schwömme)
gewinnen - er gewinnt, er gewinne - er gewann, er gewänne (gewönne)
gehen - er geht, er gehe - er ging, er ginge
kommen - er kommt, er komme - er kam, er käme
denken - er denkt, er denke - er dachte - er dächte
helfen - er hilft, er helfe - er half, er hülfe
Diese Form - er hülfe - ist eine Alternative zu er hälfe, die lautgleich ist mit er helfe, der Konjunktiv-I-Form. Dies trifft bei den Verben zu, die ihre Imperfekt-Form auf /a/ bilden und entsprechend auf /ä/ umzulauten wären. Sie würden missverständlich, sobald man den lautlichen Unterschied zu /e/ in den kurzvokaligen Fällen nicht hört. Aus diesen unhörbaren Unterschieden rühren offenbar auch unregelmäßige Formen wie er kennte, er brennte, er rennte, deren eigentliche Schreibweise ein /ä/ enthielt.
Bei diesen klingt die würde-Form unkomplizierter und geläufiger - er würde kennen, brennen, rennen.
Gunhild Simon
25.02.2009
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